Die Würde des Menschen ist in Deutschland antastbar geworden.


Die Würde des Menschen ist unantastbar – das sind die unantastbaren Worte, unser Fundament in unserem Grundgesetz, dass zu mindestens dachten die Väter unseres Grundgesetzes.

Von der Überzeugung eines Schöpfergottes her ist die Idee der Menschenrechte, die Idee der Gleichheit aller Menschen vor dem Recht, die Erkenntnis der Unantastbarkeit der Menschenwürde in jedem einzelnen Menschen und das Wissen um die Verantwortung der Menschen für ihr Handeln entwickelt worden. Diese Erkenntnisse der Vernunft bilden unser kulturelles Gedächtnis. Es zu ignorieren oder als bloße Vergangenheit zu betrachten wäre eine Amputation unserer Kultur insgesamt und würde sie ihrer Ganzheit berauben.“ Das sagte Papst Benedikt am 22. September 2011 in einer denkwürdigen Rede im Deutschen Bundestag.

Das Wort, das am Anfang unserer Verfassung steht, ist nicht von Gott gegeben aber aus der Christlichen Tradition gewachsen und hat die christliche Ethik als Fundament. Es ist als Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“ gedacht.


Es geht dabei um das Fundament, die Identität und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Was ist passiert mit diesem Grundsatzgedanken, der ein unantastbares Bekenntnis zum Leben ist.

Die Bundesdeutsche alternative queere Politik hat diesen Grundsatz ausgehebelt.

Wie heißt es heute in der Kommentierung zum Grundgesetz:

 

 „Trotz des kategorialen Würdeanspruchs aller Menschen sind Art und Maß des Würdeschutzes für Differenzierungen durchaus offen, die den konkreten Umständen Rechnung tragen.“

Wir kennen das Phänomen aus anderen Bereichen: In der Ausdehnung in die Weite liegt regelmäßig ein Verlust der Tiefe. Die Menschenwürde, die als „unantastbar“ dasteht, gerät in einen Abwägungsprozess, der die Menschenwürde nicht unangetastet lässt.

Das wird deutlich an den Einschränkungen und Abstufungen anhand des „pränatalen Würdeschutzes“, bei dem es zu einer „gleitenden Skala unterschiedlicher   Verhandelbarkeit“ kommt. Denn wenn sich der Würdeanspruch seinem Umfang nach überhaupt nach den konkreten Umständen richten darf, muss dies in besonderer Weise für die Entwicklungsstufen menschlichen Lebens gelten.

Die Konsequenz des letzten Jahrzehnts hat die Menschenwürde unendlich ausgedehnt und dabei inhaltlich entleert. Es ist eine Hülse geworden, die abhängig vom jeweiligen Zeitgeist beliebig aufgefüllt wird mit Migration, Klimaschutz, Transgender, ….

Der Kerngedanke, das Leben ist unantastbar ist auf der Strecke geblieben. Haben die Väter des Grundgesetzes den Gedanken als Pfeiler im Strom positioniert, so ist es heute eine Worthülse, die im Mainstream der Presse und Gesellschaft mitschwimmt und keine Verbindlichkeit mehr hat.

Der Pfeiler „Die Würde ist unantasbar“ ist skalierbar geworden. Sie gilt nicht für jeden Menschen und nicht zu jeder Zeit.

Eine der großen politischen „Leistungen“ der Grünen und Sozialdemokraten ist diese Skalierbarkeit in allen Lebensbereichen durchgesetzt zu haben.

Wann Leben als Leben gilt, ist nicht mehr klar.

Werbung für Abtreibung ist öffentlich erlaubt, Abtreibung bis fast knapp vor der Geburt legitimiert. Island Presse meldete schon vor 10 Jahren „ Island ist downfrei“.

Wie ist das möglich? „Die Würde ist unantasbar“ ist eine aus der christlichen Moralvorstellung entstandener Pfeiler, aber genau dann, wenn dieser Pfeiler von der christlichen Moral entkoppelt und als reine juristische Formulierung betrachtet wird, ist die Seele verloren.

Nicht nur der Fetozid, das Ermorden von ungeborenem Leben, ist legitimiert und darf beworben werden, nein die Grünen und Sozialdemokraten führen nun auch das Recht auf einen ärztlich assistierten Suizid ein. Also auch das Leben der alten Menschen ist antastbar geworden. Wer das definiert, ist noch unklar, für die derzeitige Grüne Familienministerin,Lisa Paus aus dem Emsland, nicht. Ein Rechtsanspruch für jeden Bürger, auch für Betreuer von kranken Kindern und Erwachsenen, steht im Gesetzesentwurf.

Darf ein Flugzeug, welches von Terroristen gekapert wurde, abgeschossen werden?

Darf ein Mensch zur Impfung gezwungen werden, auch wenn nicht klar ist, wie groß der Schaden ist, der dem Patienten durch die Impfung zugefügt wird?

Darf eine Gesellschaft eine Triage durchführen und festlegen, wer sterben muss und wer überleben darf?

Der Jurist kann diese Frage beantworten, der Philosoph kann das nicht, sondern er muss es auf der Basis christlicher Grundwerte ablehnen.

Was bleibt also an Wertvorstellungen, an Menschlichkeit, Würde und deren Unantastbarkeit?

Die Bundesdeutsche Gesellschaft braucht keinen Gott, der unsere Gesellschaft wie Sodom und Gomorra von der Landkarte radiert, nein, das schafft diese Bundesregierung allein.

Genau das spiegelt die sittliche Krise unserer Gesellschaft spiegelbildlich wider.

Dr. med. Volker Eissing